Tee-Ernte: der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
Wusstest Du, dass der richtige Zeitpunkt der Tee-Ernte für den Geschmack Deines Schwarztees besonders entscheidend ist? Im Vergleich zu anderen Pflanzen erntet man Tee recht häufig: In Abständen zwischen ein und zwei Wochen können die Tee-Blätter je nach Lage und Anbaugebiet gepflückt werden – üblicherweise, während sich die Pflanze noch im Wachstum befindet. Auf den Teeplantagen erntet man oftmals durchgängig in der Erntezeit von März bis November.
Gut zu wissen: Im Rahmen der Tee-Ernte unterscheidet man zwischen vier unterschiedlichen Phasen. Wir erklären Dir, was First Flush, Second Flush und weitere Begriffe in diesem Zusammenhang bedeuten.
Tee pflücken mit Fingerspitzengefühl
Du fragst Dich, wie man Tee eigentlich erntet? Die beliebteste Methode ist das Pflücken, das man bislang weltweit in der Regel noch traditionell durchführt. Plantagenarbeiter:innen pflücken die Teeblätter mit viel Fingerspitzengefühl per Hand. Das hat einen großen Qualitätsvorteil: Weil die Arbeiter:innen bei jeder Teepflanze die pflückreifen von den noch nicht so weit entwickelten Trieben unterscheiden können, bleibt die Frische des Tees erhalten und garantiert einen sanften Geschmack.
Welche Teile der Teepflanze man nach der Ernte verarbeitet, kann je nach Sorte variieren. Meistens erntet man allerdings die sogenannten „two leafes and a bud“, also die beiden feinsten Blätter mit der Knospe. Das sind die jüngsten und hochwertigsten Blätter: Sie enthalten die höchste Konzentration natürlicher Inhaltsstoffe.
Auch der Ort, an dem die Teepflanzen wachsen, hat einen großen Einfluss auf die Qualität. Tee wächst in feuchten und warmen Gebieten bei Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius am besten. Spitzentees gedeihen vor allem in hohen Lagen.
Wichtig: Für eine ertragreiche Tee-Ernte muss man die Teepflanzen alle vier bis fünf Jahre beschneiden, das sie ansonsten keine ideale Pflückhöhe mehr haben.
Die vier Phasen der Tee-Ernte
Du hast den Begriff First Flush aufgeschnappt und fragst Dich, was er bedeutet? In einigen Anbaugebieten gibt es verschiedene Phasen der Tee-Ernte: am Himalaya, in Nepal, Darjeeling und Sikkim. Hier unterscheidet man zwischen vier Ernte-Perioden: First Flush, In-Between, Second Flush und Autumnal. Darüber hinaus findet die Tee-Ernte in den Subtropen und Tropen auch während der Regenzeit statt.
1. Der First Flush
Der First Flush beschreibt die nach der Winterpause erste Tee-Ernte, die im März beginnt und Mitte April endet. Der First-Flush-Tee gilt als ausgesprochen aromatisch, denn für seine Herstellung nutzt man vor allem die noch jungen Triebspitzen. Gießt Du den Tee in Deiner Tasse auf, füllt diese sich schnell mit einer goldgelben Flüssigkeit. Die Tee-Ernte erfolgt beim First Flush nach der bereits beschriebenen „two leaves and a bud“-Methode. Denn der Tee schmeckt besonders delikat, wenn die Blätter von der Plantage noch jung und zart sind. Unmittelbar nach der Ernte muss die Pflanze schnell verarbeitet werden, damit sie ihre geschmacklichen Nuancen beim Aufguss voll entfalten kann.
2. Die In-Between-Periode
Auf den First Flush folgt die In-Between-Periode der Tee-Ernte, die von April bis Mitte Mai reicht. Die Blätter aus dieser Phase sind perfekt für Teemischungen, denn die Finesse des In-Between-Tees wird durch das sanfte Aroma dieser Blätter optimal unterstützt.
3. Der Second Flush
Zwischen Ende Mai und Anfang Juli steht die Second-Flush-Tee-Ernte an. Die Blätter dieses Tees sind kräftig-aromatisch. In Deiner Tasse präsentiert sich der Tee aus dieser Erntephase dunkler als der Tee des First Flush.
4. Autumnal
Die letzte Periode der Tee-Ernte heißt Autumnal und findet im Herbst (von Oktober bis November) statt. Tee aus dieser Ernte ist eher lieblich im Geschmack, denn die reduzierten Gerbstoffe machen ihn besonders weich.
Gut zu wissen: Nach der Pflückung wird der Tee verarbeitet. Verschiedene Schritte wie Welken, Rollen, Fermentieren, Trocknen, Sortieren führen letztlich zur Herstellung der einzelnen Tee-Sorten.
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