Genieße die englische Tea Time
Royal Tea Time – so wird’s gemacht!
Der Genuss von Schwarztee ist eine Kunst für sich und sorgt immer wieder für Diskussionspotential unter Tee-Liebhabern und -Liebhaberinnen – und das nicht nur bei unseren britischen Nachbarn und Nachbarinnen. Grund genug, sich die royale Tea Time einmal etwas näher anzusehen. Und vielleicht auch gleich eine eigene Tea Party zu veranstalten. Tipps & Rezeptinspiration dazu gibt es hier!
Wann ist Tea Time in England?
In Großbritannien ist es immer die richtige Zeit für eine Tasse Tee: Vom ersten Schluck morgens im Bett bis hin zum abendlichen Tee vor dem Schlafengehen, zieht sich die Tea Time der Briten durch den ganzen Tag.
Early Morning Tea: Gibt es bereits vor dem Frühstück, oft noch im Bett als ersten Muntermacher.
Breakfast Tea: Folgt nach dem Aufstehen zum Frühstück für einen gelungenen Start in den Tag.
Low Tea: Wird am Nachmittag getrunken und nicht am Esstisch, sondern an einem niedrigen Teetisch mit Snacks serviert.
Afternoon Tea: Wird klassisch am Tisch getrunken. Dazu werden oft süße Snacks wie Scones, Muffins oder Shortbread und kleine, herzhafte Sandwiches gereicht.
High Tea: Ist eine Mischung aus Tee und Abendessen und wird nur zu besonderen Anlässen am Esstisch (High Table) eingenommen.
Royal Tea: Ist eine erweiterte Version des High Tea mit einem zusätzlichen Angebot an Sherry oder Champagner.
Doch wann ist denn nun Tea Time? Der klassische Afternoon Tea wird in der Regel zwischen 15 und 17 Uhr, zusammen mit süßen und pikanten Häppchen, serviert. Darum trägt er auch den Namen „five o’clock tea“. Ob mit oder ohne Tafelsilber, eine Regel gilt dabei ganz besonders: Gute Gastgeber:innen – niemals der Gast selbst – schenkt den Tee regelmäßig nach, während ein guter Gast lautes Klirren und Umrühren vermeidet.
Woher kommt der Afternoon Tea?
Der rituelle Afternoon Tea geht zurück bis ins 19. Jahrhundert , als Tee für Großbritannien aus Indien importiert wurde. Damals war Tee aufgrund seines hohen Preises nur für die gutbetuchte Gesellschaft zugänglich und somit etwas sehr Exklusives.
Damen aus gutem Hause luden einander zur Tea Time ein, wobei jedes Treffen als gesellschaftliches Ereignis zelebriert wurde. Eine willkommene Abwechslung zu Spaziergängen und Handarbeiten. Dabei kamen nur das beste Porzellan, feinste Tischdecken und Silberkannen auf den Tisch. Die Zubereitung des Tees lag in den Händen der Hausherrin persönlich und nicht wie sonst üblich bei der Dienerschaft. Kleine Snacks gehörten damals wie heute ebenfalls zur Tea Time. Die kleine Mahlzeit am Nachmittag soll den Appetit bis zum Abendessen stillen.
Auch die Benimmregeln haben sich in den letzten 200 Jahren nicht geändert: Beim Afternoon Tea wird der Tee nicht schnell getrunken, sondern in Ruhe genossen.
Schwarzer Tee mit Milch oder Zitrone?
Auch wenn es viele Teesorten in England gibt, zur Tea Time gehört für die Briten natürlich der traditionelle, schwarze Tee.
Zu den beliebtesten Sorten zählen Darjeeling (leicht, indisch), Ceylon (stärker, indisch), Assam (sehr stark, indisch) und Yunann (mild, chinesisch). Diese Schwarzen Tees werden alle gleich zubereitet:
Traditionell wird der kräftige Schwarztee in einer Kanne mit kochendem Wasser übergossen. Der Tee verbleibt in der Kanne, wodurch er mit der Zeit immer bitterer wird. Darum wird immer wieder mit heißem Wasser nachgegossen.
Ob Du Deinen Schwarztee pur, mit Milch oder mit einem Schuss Zitrone genießt, bleibt natürlich Deinem Geschmack überlassen. Als Grundregel gilt aber: Milch sollte nur in den Schwarztee, wenn er nicht aromatisiert ist. Der beliebte Earl Grey Tee etwa hat sein typisches Aroma der Bergamotte zu verdanken, einer in Deutschland eher unbekannten Zitrusfrucht. Folglich sollte Earl Grey nicht mit Milch serviert werden. Beim English Breakfast Tea hingegen kannst Du gerne zum Milchkännchen greifen. Eigentlich ganz einfach, oder?
Milk-in-first (Mif) oder Tea-in-first (Tif)?
Bleibt nur noch die Frage, wann die Milch in die Tasse kommt: vor oder nach dem Tee?
Grundsätzlich fügt man Milch dem Tee hinzu, um die Bitterstoffe zu neutralisieren. Um kostbares Porzellan zu schützen hat man früher zuerst die Milch eingeschenkt. Heute ist die „korrekte“ Reihenfolge eine Glaubensfrage. Logisch gedacht muss natürlich der Tee zuerst in die Tasse, um anhand der Farbe des Tees die Milch richtig portionieren zu können. Geschmacklich gibt es keine Unterschiede – aber frag doch mal einen Briten und schon hast Du ein Gesprächsthema für einen ganzen Abend.
Übrigens: Her Majesty, Queen Elizabeth II., trinkt ihren Tee angeblich zubereitet nach der Milk-in-first Methode.
Traditionelle Tea Time Sandwiches & Snacks
Wer glaubt, bei der Tea Time am Nachmittag komme es nur auf den Tee an, der irrt sich. Mindestens genauso wichtig ist die passende Verpflegung mit leckeren Snacks.
Zum klassischen Afternoon Tea gehören Scones mit Marmelade und „Clotted Cream“ einfach mit dazu. Damit es aber nicht zu süß wird, darf auch herzhaftes Fingerfood nicht fehlen. Kleine Lachs-, Käse-, Ei- oder Gurkensandwiches harmonieren wunderbar mit dem schwarzen Tee und überbrücken den nachmittäglichen kleinen Hunger. Selbstverständlich werden die Sandwiches ohne Rand serviert, wie es sich bei einer gediegenen Tee-Veranstaltung gehört.
Weitere kleine Happen, die zum Afternoon Tea gereicht werden, sind z. B. Kekse, Cupcakes, Muffins, Shortbread oder Früchtekuchen, aber auch Fudge und Schokolade. Die Engländer:innen lieben ihre kleinen, süßen Snacks eben. Auf einer kleinen Etagere oder einem Tablett angerichtet, sehen die Tea Time Snacks gleich nochmal so lecker aus. Zugreifen ist also ausdrücklich erwünscht.
Unser Tea Time-Rezept: Scones mit Marmelade
Rezept für den englischen Dessert-Klassiker
Zutaten für ca. 15 Stück:
- 300 g Mehl
- 250 ml Milch, eine kleine Menge davon zum Bestreichen
- 40 g kalte Butter
- 1 Packung Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1-2 TL Zucker, je nach gewünschter Süße
Zubereitung:
- Den Backofen vorheizen (200 °C Umluft / 220 °C Ober-/Unterhitze).
- Mehl, Backpulver und die kalte Butter vermengen und gut durchkneten. Danach die übrigen Zutaten locker untermischen.
- Anschließend den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ganz leicht durchkneten. Wichtig ist, dass er dabei nicht fest und glatt wird, sondern locker und luftig bleibt.
- Rolle nun den Teig vorsichtig aus und stich mit einem Glas die runden Scones aus.
- Verteile auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech die Scones und bestreiche diese zum Abschluss mit Milch.
- Danach werden sie für ca. 12 bis 15 Minuten goldbraun gebacken
Tipp: Traditionell werden Scones mit Erdbeermarmelade und Clotted Cream, einer Mischung aus Schlagsahne und Butter, serviert. Wir finden: Es passt jede Art von Marmelade dazu, mit Creme Fraîche oder Mascarpone verleihst Du dem Ganzen etwas Frische.
Tea Party Deko: Das Auge isst mit
Zu einer Tea Party mit Familie oder Freunden gehört natürlich auch die passende Dekoration, um die richtige, gediegene Atmosphäre zu kreieren:
- Eine stilvolle Teekanne mit kleinen Teelöffelchen
- Passende Teetassen, Milchkännchen und Zuckerdöschen
- Eine 2-3-stöckige Etagere für süße Snacks
- Ein Tablett oder eine zweite Etagere für Sandwiches
- Ein weißes oder florales Tischtuch
- Frische Blumen als Hingucker
Schon bist Du bereit für Deine ganz eigene Afternoon-Tea-Party. Und wer weiß: Vielleicht gefällt Dir diese Tradition so gut, dass Du ab jetzt gerne öfter eine kleine Auszeit vom Alltag bei Afternoon Tea mit schwarzem Tee und Snacks genießen möchtest.
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